Interview Fortsetzung..

In der Tat. Wie finanziert ihr euch?

Ich dachte schon, diese Frage kommt gar nicht mehr. Normalerweise wird sie sofort gestellt.

Also?

Wir erwarten nicht, daß Gäste sich an der Opfersammlung beteiligen, von Erstbesuchern ewarten wir das schon gleich gar nicht. Man wird zu nichts gezwungen. Man kann jahrelang dasitzen und keinen Pfennig geben.

Du hast die Frage nicht beantwortet: Wie finanziert ihr euch?

Nicht durch Steuern. Es kommt auch kein Geld aus dem Ausland. Wir tun was wir tun mit Mitteln aus Spenden, die größtenteils von unseren Mitgliedern und Freunden vor Ort gegeben werden.

Und das klappt?

Natürlich. Nicht alle finden Geiz, dings... Wir unterstützen sogar noch Dienste in anderen Ländern. Bis zur Höhe von zehn Prozent des Einkommens sind Spenden an uns übrigens von der Steuer absetzbar, da wir ein als gemeinnützig anerkannter Verein sind. Unsere Gemeindemitglieder (ich auch) geben, weil die Bibel klare Aussagen macht über Saat und Ernte, über den Zehnten und daß Geben seliger ist als Nehmen. Wer Gott gibt, kann nicht verlieren. Doch nochmal: man muß nichts geben. Gott liebt fröhliche Geber, keine Knauser, die denken, mit ihren fünfzig Euro im Jahr läßt sich das Elend aus der Welt schaffen.

Und ich dachte, ihr wollt bloß mein Geld.

Behalt' dein Geld. Entweder du gibst's gern, oder wir verzichten drauf.

Schon gut. Angenommen, ich käme am Sonntag mal vorbei. Ich habe Kinder...

Parallel zum Hauptgottesdienst um 10.30 Uhr finden auch Kindergottesdienste statt. Da ist für jede Altersgruppe was dabei. Manche unserer Mitarbeiterinnen sind ausgebildete Kindergärtnerinnen.

Apropos. Was für Leute kommen überhaupt zu euch?

Alle möglichen. Von A wie Arzt bis Z wie Zusteller. Die Leute sind freundlich und nett, besonders zu Gästen. Nach der Predigt stehen sie im Bistro herum, trinken Kaffee und reden mit ihnen.
Hoppla, es ist spät. Ich muß mich jetzt fertigmachen für einen Gottesdienst.

Alles klar.

Vielleicht sehen wir uns ja mal. Gottes Segen.